Jahreszeit
Herbst
Temperatur
9° - 18°
Witterung
unstet: leichter Regen
Tageszeit (Rpg)
Vormittags



November '13

#ACHTUNG!
Die Animas ziehen um!
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am schwarzen Brett nach.

Damian


#21

RE: Darkness of white - Lucia / Haru

in Zweier RPGs 19.09.2013 17:26
von Haru • Zweitchara von Damian | 97 Beiträge

"Hm." Dieses Geräusch durzog die Stille, die sich nun auf den Raum gelegt hatte. Haru hatte sein rechtes Bein angezogen, den rechten Arm darübergelegt und das Kinn darauf gestützt. Seine Augen waren halb geschlossen. Es war schwierig. Er hatte gehofft, dass es nur eine Person gäbe, die Lucia das Lächeln gestohlen hatte. Aber es waren anscheinend zu viele. Viel zu viele. Viele ignorante Menschen. Und anstelle von Wut, machte sich etwas anderes in ihm breit. Ein seltsames, beklemmendes Gefühl. Gleichzeitig schön und furchtbar.
"Die Leute nannten mich dumm." Begann er dann, ganz leise. Doch laut genug, dass seine dunkler gewordenene Stimme deutlich zu hören war.
"Selbst meine Eltern. Mein Vater. Vor allem er. Es seien die Gene." Er hatte seit seinem Auszug aus seinem Elternhaus nicht mehr über sie gesprochen. Hatte ihn jemand danach gefragt, so antwortete er jedesmal: "Ich kenne meine Eltern nicht. Und das ist mir auch egal."
ein Stück weit war daran auch etwas Wahres.
"Als ich klein war, war die Welt volkommen in Ordnung. Meine Eltern lachten mit mir. Ich war glücklich. Aber dann stellte ich eine Frage. Und musste Feststellen, das alles nur ein großes Theaterstück war. Und wir waren die Darsteller. Mein Vater begann seinen Hass öffentlich zu tragen. meine Mutter...sie redete kaum noch. Wurde immer blasser. Und immer beschimpfte man mich, ich sei dumm. Ich kann nichts dafür, dass ich mich verlaufe. Oder das ich ausspreche was mir in den Kopf kommt. Ist es so schlimm die Wahrheit zu sagen? Die Wahrheit darüber was man denkt? Ich denke nicht." Er schnaufte, was die Oberfläche des Tees in seiner linken Hand dazu brachte kleine Wellen zu schlagen.
"Meine Mitschüler reimten sogar Lieder zusammen.
>dummer kleiner Haru, fällt hinab vom Baum,
hielt sich einfach mal nicht fest, man glaubt es kaum.
Sein Kopf hat immer nur zu ruh'n
nun hat der Arzt mit ihm zu tun<
sowas eben. Aber ich bin nicht dumm. Und gefühllos bin ich auch nicht." Er fuhr sich wieder durch die Haare.
"Irgendwann kam so ein Fremder zu uns nach Hause...und ich verstand endlich was mein Vater mit den Genen meinte. Mein echter Vater, war ein Geistig gestörter Mann der sich selbst das Leben nehmen wollte. Er lebte in einer Anstalt. Dieser Mann hatte den Einfall, da niemand mich haben wollte, mich doch in betreutes Wohnen zu stecken." Haru machte eine kleine Pause und hob die Tasse mit dem Tee an seine Lippen, doch trank er nicht.
"Ich war damals 13." er nahm einen Schluck und der Tee rann ihm warm die Kehle hinab.
"Ich war allein. Umgeben von anderen die sich über mich lustig machten. Und dann kam er..." Er verfiel in schweigen bei dem Gedanken an Damian und ihrem ersten Treffen, was eigentlich schon das zweite Treffen war.
"Ich hatte ihn schon einmal gesehen. Damals hatte ich seinen Bruder zu ihm gebracht. Er lag in einem Hohlen Baumstamm und war voller Dreck und seltsam roter Farbe. So verängstigt, dass er mich nicht mal bemerkte. Und so erkannte er mich bei unserem zweiten Treffen auch nicht. Aber er rettete mich. Er war ganz anders. Anders als die anderen. Er nannte mich niemals dumm. Egal wie oft er etwas sagte was ich nicht verstand, so erklärte er es mir ohne weiter darauf ein zu gehen. Er war mein bester Freund. Mein allerliebster Freund."
Das beklemmende Grfühl in seiner Brust wurde stärker und Haru musste schlucken um sich nicht zu übergeben.
"Er hat mich verraten. Wie in dem Lied Bang Bang. Kennst du es? Bang, Bang. he shoot me down. Bang, Bang, I hit the ground. Bang, Bang, that awful sound, Bang, Bang, my Baby shoot me down."
Sein Ausdruck wurde wieder weltentrückt und er richtete sich auf.
"Abgesehen von der Tatsache, dass er mich nicht wirklich erschossen hatte." Dann trat ein trauriges Lächeln auf seine Lippen. "Aber es fühlt sich so an. Aber, du siehst Lucia,-" Er stand auf, schob den Tisch vor ihr ein Stück beiseite, setzte sich vor ihr auf den Boden und nahm sanft ihre Hände, welche ihre Teetasse umfingen, in seine und lächelte zu ihr auf.
"Es gibt sie, Lucia. Die Leute die nicht schreiend wegrennen. Die Leute die dir die Hand reichen. Die dich ansehen und das sehen was ich sehe. Eine Wunderschöne Frau, mit wunderschönen weißen Haaren, den schönsten gelben Augen und majestätisch schönen Flügeln. Es gibt sie. Und ich werde sie für dich finden. Für dich, mit dir." Sein Blick wurde dunkel und sein Lächeln verschwand.
"Und ich werde dich niemals verraten. Niemals."


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#22

RE: Darkness of white - Lucia / Haru

in Zweier RPGs 19.09.2013 20:43
von Lucia • Neuer Nachbar | 51 Beiträge

Lucia wusste nicht, was sie sagen sollte.
Als Haru zu reden begonnen hatte, unterbrach sie ihn nicht. Eine solche Erzählung ließ sich nicht unterbrechen, Lucia hätte nicht gewusst wie und sie wollte es auch gar nicht.
Während er sprach, hatte er sein Bein angezogen, und vielleicht sollte es lässig wirken. Aber für Lucia wirkte es verloren. Es sah aus, als wollte er sich beschützen, als müsste er sich körperlich abschirmen von den Erinnerungen aus seiner Kindheit.
Sie hatte nicht gewusst, dass eine solche Lebensgeschichte hinter Haru steckte. Sicher, Lucia hatte gemerkt, dass Haru nicht so war, wie sie dachte, dass Menschen sein würden. Nur hätte sie nicht solche Ursachen dahinter vermutet. Sie glaubte nicht, dass es ein Wettstreit war, dass er protzen wollte damit, wie schwer auch er es gehabt hatte in seinem Leben, nachdem Lucia ihm ein paar Details ihrer Kindheit verraten hatte. Es wirkte mehr wie ein Versuch zu zeigen, dass er ihren Schmerz verstehen konnte oder wollte, weil Schmerz für Haru nicht fremd war.
Beinah hätte sie sich vorgebeugt und ihre Hand auf seinen Arm gelegt, aber sie hatte Angst, es würde ihn erschrecken. Und sie wollte nicht, dass er vor ihr zurückwich.
Er erzählte von dem Lied seiner Mitschüler und Lucia wollte ein unbeteiligtes Gesicht aufsetzen, aber sie spürte, dass es nicht klappte. Ihre Nase kribbelte und ihre Wimpern waren feucht, als sie blinzelte. Als er ihr von seinem Freund Damian erzählte, seinem besten Freund, der ihn verraten hatte, sog sie die Unterlippe in ihren Mund und versuchte zu begreifen, wie man jemanden wie Haru verraten konnte.
Natürlich, sie hatte keine Ahnung, ob das Bild, dass sie allmählich von Haru bekam, der Realität auch nur im Ansatz nahe kam. Aber selbst wenn nicht – wenn sie Freunde waren, wie konnte dieser Damian ihn dann verraten?
Lucia verstand es nicht. Sie verstand so vieles nicht. Menschen waren so kompliziert.
Haru war doch nicht dumm. Er war… eigenwillig. Ein bisschen gutgläubig vielleicht. Aber doch nicht dumm.
Irgendwann stand er auf, schob den Sessel weg und hockte sich zu ihren Füßen. Und nahm ihre Hände in seine. Er fand sie schön. Er war nicht schreiend weggelaufen. Sie zwang sich, den Griff ihrer Finger zu lockern, mit dem sie seine Hände sofort umfasst hatte.
"Es tut mir leid, dass du das durchleben musstest", sagte sie dann, löste eine Hand und legte sie vorsichtig an seine seine Wange, die Finger irgendwo an seiner Ohrmuschel, der Daumen an seiner Wange. "Ich glaube, du bist ein guter Mensch, weißt du. Ich bin froh, dass wir uns getroffen haben." Denn jemanden wie Haru hatte sie noch nie getroffen. Und wenn es kein Trick war, wenn das alles hier wirklich kein Trick war, hatte Haru es verdient, gemocht zu werden. Sei es von ihr oder von irgendwem sonst. Verrat hatte er nicht verdient.


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#23

RE: Darkness of white - Lucia / Haru

in Zweier RPGs 19.09.2013 21:01
von Haru • Zweitchara von Damian | 97 Beiträge

Haru hatte die Augen bei ihrer berührung geschlossen. Es tat gut. Sie war warm. Kraftgebend. Er spürte Heilung in sich und dieses beklemmende Gefühl verschwand. Er legte vorsichtig seinen Kopf auf ihre Knie und schob damit ihre Hand auf seinen Kpf als wolle sie ihn segnen. Es tat so gut.
„Es muss dir nicht leid tun. Wir haben uns dadurch erst getroffen. Und das macht mich sehr, sehr froh.“ Er holte tief Luft und schloss die Augen. Nur einen Moment. Dann öffnete er sie wieder und sah zu ihr auf.
„Ich würde dich gerne umarmen. Die ganze Zeit schon. Aber ich weiß das du das nicht magst.“ Er schluckte kurz, blickte in ihre Augen in denen Tränen für ihn standen. Tränen, die er nicht mehr weinen brauchte. Da gab es jemandem dem sein Schicksal nicht egal war. Den es kümmerte. Den es rührte. Etwas in seiner Brust war übergelaufen. Dank ihr musste er die Wut auf Damian nicht mehr spüren.
„Es tut mir leid, aber ich muss...“
Er erhob sich, und gleitete neben ihn auf die Couch und zog sie an sich. Er hielt sie fest, versuchte dabei ihr nicht weh zu tun. Auf jedes Zucken zu achten. Sollte sie ihn von sich schieben, würde er sofort weichen.
„Nur einen Augenblick. Bitte.“
Er drückte ihren Kopf in seine Beuge und gab ihr einen zarten Kuss auf den Kopf.
„Wir werden jetzt glücklicher. Das verspreche ich dir. Weißt du, du hast schon jetzt immer den Sonnenschein bei dir. Denn das ist die Bedeutung meines Namens. Niemals mehr musst du in der Dunkelheit verharren. Vernab von allem. Du bist Teil dieser Welt. Also helfe ich dir, an ihr teil zu haben. Und ich...“
Er stockte, roch an ihren Haaren und drückte sie erneut ein wenig an sich.
„Ich muss nicht mehr traurig sein.“


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#24

RE: Darkness of white - Lucia / Haru

in Zweier RPGs 19.09.2013 22:55
von Lucia • Neuer Nachbar | 51 Beiträge

Für einen Augenblick ruhten ihre Hände auf Harus Kopf, und es ließ ihn seltsam jung wirken, obwohl er größer war als Lucia, wahrscheinlich stärker und wahrscheinlich auch älter.
Dass er sie warnte, bevor er eine Umarmung versuchte, musste man ihm wahrscheinlich hoch anrechnen, dachte Lucia rückblickend. Er wirkte mehr wie jemand, der handelte, weniger wie jemand, der vorher Dinge besprach. Also war diese Frage wohl seine Art, Rücksicht zu nehmen.
Lucias eigener kleiner Sieg hier war es, dass sie ihn nicht wegstieß. Seit Vater nicht mehr war, war ihr niemand mehr so nahe kommen. Noch dazu jemand, den sie kaum kannte. Sie konnte die Umarmung nicht erwidern. Aber sie stieß ihn auch nicht weg, die Hände irgendwo gegen seinen Bauch gelehnt, weil sie nicht wusste, was sie sonst damit tun sollte.
Er drückte ihren Kopf in seine Halsbeuge und sie starrte über seine Schulter auf einen Punkt an der Wand, der nicht da war.
"Wir werden jetzt glücklicher sein", sagte er. Glücklicher. Würde das reichen, um glücklich zu sein? Für sie beide? Sie beide, zusammen, würden glücklicher sein? Lucia konnte sich das nicht vorstellen. Ihre Zweifel daran, dass Haru selbst tatsächlich glaubte, was er sagte, legten sich langsam. Aber dennoch, wie konnte er so was versprechen?
Lucia konnte nicht sagen, wie viel Zeit vergangen war oder wie lange er sie festgehalten hatte. Er war sehr vorsichtig, und ihre Flügel entspannten sich, als ihr Verstand verarbeitet hatte, dass sie nichts zu befürchten hatte.
Und irgendwann rückte er ein Stück von ihr ab und ließ sich seitlich gegen die Rückenlehne der Couch plumpsen, ohne sich auch nur einmal von ihr abzuwenden. Lucia war automatisch gezwungen, es ihm gleich zu tun. Er hielt ihre Hand, nicht fest, sie hätte sie ihm jederzeit entziehen können. Da war plötzlich Erschöpfung, die von ihm abstrahlte und über Lucias Kopf zusammenschlug.
Die Sonne schien durch die Fenster herein, ohne irgendwelche Vorhänge, die es ausgesperrt hätten. Lucia mochte das. Sie hielt die Vorhänge in ihrer Wohnung meist geschlossen. Hier waren sie offen. Hier gab es Sonne. Hier gab es Haru. Der Sonnenschein, der sie nachts gefunden hatte.
Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie zu summen angefangen hatte, bis ihr auffiel, dass Harus augen geschlossen waren, den Kopf gegen Rückenlehne und Wand gelehnt, die Wimpern schwarz und die Haare fast weißer als die Tapete dahinter. Sie summte weiter, bis sie es irgendwann nicht mehr tat und der Schlaf sie eingeholt hatte.


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#25

RE: Darkness of white - Lucia / Haru

in Zweier RPGs 20.09.2013 10:32
von Haru • Zweitchara von Damian | 97 Beiträge

Es war ein Summen, dass ihn hatte einschlafen lassen. Ein warmes, wunderschönes Summen. Sein Vögelchen hatte eine wunderschöne Stimme. Wecken tat ihn in diesem Moment eine Hand, die sich in sein Hemd krallte, als wolle sie ihn nie wieder loslassen. Er erwachte mit dem Rücken an die Rückwand der Couch gelehnt und mit etwas warmem auf seiner Brust. Als er die Augen blinzelnd öffnete, war es dunkel in seiner Wohnung. Sie hatten den ganzen Tag verschlafen. Als er den Kopf, der nach hinten gefallen war, anhob, erkannte er, das dieses Warme auf seiner BRust Lucias Kopf war. Sie lag kaum auf ihm, nur der Kopf war aus seine Brust gesunken. EIn stetiges, gleichmäßiges Atmen von ihr war hörbar, was Haru unweigerlich beruhigte. Ihre Wunderschönen Flügel waren angezogen an ihren Körper, wie eine Decke aus Daunen und Konturfedern. Und ihre Hand krallte sich in den Stoff seines Hemdes über der linken Brust. Er unterdrückte das Lächeln nicht, das ihm befiel als er in ihr leicht von ihm abgewandtem Gesicht sah. Sie sah friedlich aus. Schlaf war ein wunderbares Ding. Alle Sorgen konnten mit ihm verschwinden. Sein Lächeln gefror als Damians Gesicht vor ihm aufkam.
Aber die meisten Dinge kamen zurück sobald man aufwachte.
Lucia seufzte im Schlaf und Haru sah sie unweigerlich wieder an. Er rührte sonst keinen Muskel an seinem Körper um sie nicht zu wecken.
So saß er da. Den Kopf gehoben und aus dem Fenster blickend, in das nun der sanfte schein einer Straßenlaterne glitt. Er hatte immer gedacht, dass ihn dieser Schein nerven würde. Das er die Wohnung viel zu hell machte. Doch nun wawr er glücklich über ihn. Er erhellte die Nacht für Lucia. Das sie nicht in gänzlicher Dunkelheit aufwachen musste.
Er senkte wieder den Blick auf die Frau die sich im Schlaf an ihn schmiegte. Ob ihr das gefiel wenn sie aufwachte? Ich mag das nicht.
Aber es war Haru jetzt egal. Aus purem Egoismus wollte er sie nicht hochheben und in sein Bett tragen. Sie wäre wieder allein. Würde allein aufwachen. UNd dieses Warme GEfühl auf seiner Brust wäre fort. Also blieb er weiterhin sitzen. Sein Blick huschte von ihrem kopf, über ihren schmalen, hellen HAls welcher umrahmt war von ihrem schönen weißen Haar, über ihre schmalen Schultern zu ihrem Rücken auf dem die Flügel saßen. RIchtige Löcher waren in den Stoff gerissen. Es musste kalt sein.
Als er schließlich wieder hinab sah in ihr Gesicht hob er ganz langsam eine Hand und strich ihr Über den Kopf, wie es seine Mutter mit ihm getan hatte. Damals. Als noch alles in Ordnung war. Als der Theatervorhang noch nicht gefallen war.
Aber Lucia und er, spielten jetzt nicht mehr mit. Sie verließen das Theater und das Leben kennen zu lernen. Sein Blick verfinsterte sich ein wenig. Und vielleicht sahen sie ja auch Damian wieder. Unbewusst senkte er den Kopf und küsste sie auf die Schläfe. Dann streichelte er weiter sanft ihr Haar.


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#26

RE: Darkness of white - Lucia / Haru

in Zweier RPGs 21.09.2013 19:28
von Lucia • Neuer Nachbar | 51 Beiträge

Es war warm und hell und Lucia wusste, dass sie träumte.
Da waren keine Bilder, keine Geräusche. Nur das Gefühl von Licht und Hitze und Weite, und wenn sie gekonnt hätte, sie hätte die Flügel gespreizt und wäre davongeflogen, weiter hinein in dieses Gefühl und fort von dem Druck, der bleiben würde, wenn all dies verschwand. Wenn es einen Moment zum Fliegen gegeben hätte, es wäre dieser gewesen, und Lucia hielt ihn fest, solange sie konnte.
Es endete mit etwas, das sich anfühlte, als würde Vater ihre Schläfe küssen. Nur war da weniger Sorge, weniger Reue und kein Zögern, und es zog Lucia vorsichtig aus ihrem Traum. Sie hatte Vater vermisst. Vater war immer gut zu ihr gewesen, so gut er sein konnte. Er war lange fort gewesen, und Lucia konnte sich nicht daran erinnern, wohin er gegangen war.
Aber irgendetwas war anders. Lucia konnte es nicht genau benennen.
Zuerst glaubte sie, es könnte die Art sein, wie sie schlief – halb sitzend. Das allein wäre ja nicht ungewöhnlich, Lucia schlief oft im Sitzen. Aber halt einfach nicht… so.
Und es roch fremd.
Und da war ein Herzschlag, irgendwo unter ihrer Wange, und eine Brust, die sich hob und senkte, und ein Atem, der nicht ihrer war.
Eine Sekunde oder vielleicht auch zwei war Lucia überzeugt, sie träumte immer noch. Nur wurde der Traum allmählich komisch und sie kämpfte sich hinauf an die Oberfläche und hinaus und öffnete die Augen. Die breite, harte Brust eines Mannes begegnete ihrem Blick.
Sie war so erschrocken, dass sie nicht einmal schreien konnte.
Sie holte Atem für einen Schrei, obwohl sie wusste, dass sie nicht schreien durfte, und dann stieß sie sich weg.
Ihre Finger waren in ein fremdes Hemd gekrallt und wollten sich nicht lösen, selbst als sie zurückwich, als hätte sie sich verbrannt. Ihre eigene Hand wurde zum Verräter. Sie zerrte daran, an dem Hemd, dem ihre Hand die Treue hielt, und rutschte von der Couch, und als ihr Hintern auf dem Boden landete und sie das Hemd und alles, was darin steckte, mit sich zog, geriet plötzlich Harus Gesicht in ihr Blickfeld.
Haru.
Haru mit den schwarzen Haaren, der sie vergangene Nacht gefunden und mitgenommen hatte, und der nun keine schwarzen Haare mehr hatte. Sie war bei ihm, in seiner Wohnung. Wie konnte sie das vergessen?
Sie atmete aus, obwohl es sich nicht wie atmen anfühlte, und löste vorsichtig den Griff aus seinem Hemd. "Es tut mir leid", sagte sie und starrte mit großen, erschrockenen Augen zu ihm auf. "Es tut mir so leid, bitte entschuldige, ich war – "
Sie war was? Es nicht gewohnt, dass jemand bei ihr schlief? Es nicht gewohnt, andere Menschen um sich zu haben? So ganz und gar anders, dass keine normale Interaktion mit ihr möglich war?
All das und noch mehr, und sie presste sich den Handrücken gegen das Nasenbein, um den Schwindel zu vertreiben und die Scham zu verstecken. Genau für solche Situationen hatte sie immer schon Talent gehabt – gute Dinge mit einem Flügelschlag wegzuwischen.


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#27

RE: Darkness of white - Lucia / Haru

in Zweier RPGs 21.09.2013 20:19
von Haru • Zweitchara von Damian | 97 Beiträge

Auf einmal war sie wach. Sie war erschrocken. Schien kaum zu wissen wo sie war. Sie rückte von ihm ab, nur wollte ihre Hand seine Brust nicht verlassen und so zog sie ihn mit sich. Mit Mühe und Not hielt er sie beide davon ab zu unsanft auf dem Boden zu landen, und trotzdem lag er nun halb auf ihr und halb unter ihr. Es wäre gelogen wenn er gesagt hätte, dass er nicht ein wenig überrascht gewesen wäre. Doch das war er. Überrascht und genau so sah er sie auch an, dann, als sie schließlich ganz langsam die Hand löste und sie nun auf ihr Nasenbein drückte und darunter eindeutig leicht rot anlief Lachte Haru leise.
"Bitte entschuldige, ich...dein Gesicht....dein Gesicht ist einfach zu süß gerade." sagte er noch immer lachend. Erst als er sich ein klein wenig beruhigt hatte, sah er sie wieder offen an. Er Lächelte glücklich und legte den Kopf leicht schief.
"Guten Morgen mein Spatz, der Tag gehört dir." Er sagte es ohne darüber nach zu denken. Und erst als die Worte aus seinem Mund geschlüpft waren, erinnerte er sich woher sie stammten. Von seiner Mutter. Von einer besseren Zeit. Sie waren in ihm verschlossen gewesen und ihm schien es, das sie auf diesen Moment gewartet hatten um wieder an die Oberfläche zu gelangen. Und Haru verstand. Diese Worte waren nie für ihn. Nein. Sie waren für Lucia. Seine Mutter mochte sie nicht gekannt haben. Aber So war es. Sie passten viel besser zu ihr. Auch wenn sie kein Spatz war. Sie war sein Engel. Ein Engel mit braunen Flügeln. Wer hatte denn zu bestimmen, das engelsflügel immer weiß sein mussten, hm?!
Haru wollte sich erheben, doch sie waren beiden ineinander verkeilt so dass ihm keine andere wahl blieb. Er fasste Lucia vorsichtig am Rücken, knapp unter den Gelenken an denen ihre Flügel hingen und unter ihre Kniekehlen und hob sie im Aufstehen auf. Er spürte wie sie sich leicht verkrampfte, doch er lächelte nur weiterhin beruhigend. Er hielt sie einen moment länger als Nötig auf den Armen ehe er sie wieder vorsichtig auf dem Boden absetzte.
"Herrjeh, bist du leicht. Leicht wie ein Vogel. Du musst essen. Ich sollte was kochen. Aber dann brennt nachher die Wohnung." Wiedereinmal wurde sein Blick bei den letzten Worten Weltentrückt. Es war kein Spaß was er da von sich gab. Haru schaffte es, dass Wasser anbrannte.
"Vielleicht bestellen wir uns lieber etwas, oder-" er sah sie an, "hast du lust irgendwo Essen zu gehen?"


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#28

RE: Darkness of white - Lucia / Haru

in Zweier RPGs 22.09.2013 21:39
von Lucia • Neuer Nachbar | 51 Beiträge

Lucia konnte sich nicht erinnern, jemals in ihrem Leben süß genannt worden zu sein.
Als sie noch ein Kind war, war sie 'ein goldiges Mädchen mit einer blühenden Fantasie', weil sie sich Flügel auf den Rücken schnallte und durch die Luft sprang, als wollte sie jeden Moment abheben. Und als sie das nicht mehr war, war sie gar nichts mehr. Nur noch Lucia.
Und jetzt war sie auf einmal süß. Oder zumindest ihr Gesicht. Und Haru nannte sie Spatz. Sie war noch nie das Ziel eines Kosenamens gewesen.
Sie hatte sich immer ausgemalt, wie es sein würde, als sie jünger war. Wie es sein würde, jemanden zu treffen, der sie mit Kosenamen bedachte und nichts dagegen hatte, ihr so nahe zu kommen, dass sie diesen Gefallen erwidern konnte. Mit Haru war es ganz anders, als sie sich eine derartige Situation vorgestellt hatte – vor allem, weil es immer Teil ihrer Vorstellung war, dass es nur Vorstellung bleiben würde. Nicht einmal ihre Mutter hatte es ertragen, bei ihr zu bleiben. Wie sollte Lucia das dann von einem Außenstehenden verlangen können?
Haru hob sie in die Höhe und durch Lucias ganzen Körper ging ein Ruck. Sie hatte nie Angst vor Höhe gehabt, niemals, aber in diesem Moment fürchtete sie nichts mehr, als dass Haru sie fallen lassen könnte.
Er lächelte die ganze Zeit.
Als er sie wieder auf dem Boden absetzte, musste sie einen Schritt machen, um ihr Gleichgewicht wiederzufinden. Der Schlaf hing ihr noch in den Gelenken, und dass sie so plötzlich erwacht war, half da nicht viel.
Aber sie war tatsächlich hungrig. Der ganze Tag war vergangen und vorher die halbe Nacht, ohne dass sie etwas gegessen hatte. Bei Haru sah es womöglich genauso aus. Trotzdem konnte sie das nicht dazu bewegen, seine Wohnung dafür verlassen zu wollen. Sie war ein bisschen erstaunt, dass er diese Frage gestellt hatte, nachdem er sie bei Tageslicht gesehen und sogar den Luftzug ihrer Flügelschläge schob abbekommen hatte.
"Bestellen", sagte sie. "Dann würde ich gern was bestellen." Wenn sie wählen musste zwischen diesen beiden Optionen, war ihre Antwort wohl abzusehen. "Ich hab noch – " Sie sah sich nach ihrem Mantel um und ging in den Flur, als ihr einfiel, dass sie ihn einfach dort abgelegt hatte, während Haru bei der Frau gewesen war. "Ich hab noch etwas Geld bei mir, glaube ich." Auch wenn es nicht viel war. Sie wusste nicht, ob es reichen würde.
Es war erstaunlich, wie lächerlich zerfetzt ihr Mantel aussah. Wenn sie ihn trug, fühlte sie sich eigentlich immer recht wohl darin, dachte sie, während sie in den Taschen nach den Münzen fischte.


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#29

RE: Darkness of white - Lucia / Haru

in Zweier RPGs 22.09.2013 22:15
von Haru • Zweitchara von Damian | 97 Beiträge

"Hm, bestellen. Ok."
Er lief in den Flur hinaus und nahm ein paar der Flyer von verschiedenen Restaurants in die Hand. Einen Augenblick sah er sie nachdenklich an. Ob Lucia jemals,-
Er trat zu Lucia heran und reichte ihr die Flyer.
"Hier, bestell du uns doch etwas. Egal was. Ich esse alles. Und ich bezahle." Er sagte es einfach so, ohne nach zu denken. Damian hatte früher immer bezahlt, weil Haru selbst von Sozialhilfe lebte. Doch er brauchte so wenig, dass sich etwas angespart hatte. Auch wenn er das gar nicht wusste. Dazu kam, dass die meisten Lieferer ihn schon kannten. Meistens genügte sein Name und sie wusste was er essen wollte und das nicht immer die volle Summe bezahlt wurde.
Haru trat wieder zurück in den Flur und nahm sich seinen Schwarzen Mantel. Er hatte noch einen Weißen, aber der würde überhaupt nicht passen. Dann legte er die Hand an die Türklinke.
"Ich bin kurz weg, komme aber gleich wieder. Wenn du auf das Dach möchtest oder so, nimm den Zweitschlüssel der dort liegt. Er gehört dir. Ansonsten, kannst du duschen oder sonstwas machen. Fühl dich wie zu Hause."
Dann verließ er die Wohnung und schloss diesesmal sogar die Tür. Dann lief er wieder ein Stockwerk tiefer und klopfte erneut bei er Frau vom vorabend. Es dauerte einen Augenblick, dann öffnete sich ihre Tür und wie den Abend zuvor sah sie, mit einem Bademantel bekleidet hinaus.
"Oh Gott... Deine Haare! Was ist denn damit passiert?"
Er schwieg und sie schluckte als sie sich langsam beruhigte.
"Ok, was kann ich für dich tun?"
"Erst mal könntest du mich reinbitten:"
"Sicher."
Sie öffnete die Tür etwas weiter und Haru schritt an ihr vorbei in die Wohnstube. Der Schnitt der Wohnung war wie seine eigene. Nur, dass sie viel besser bestückt war.
Er stand noch mitten im Wohnzimmer als sie im Türrahmen erschien.
"Möchtest du einen Tee oder so?"
Er sah nachdenklich auf seinen Mantel.
"Nein. Ich kann nicht lange bleiben. Aber kannst du mir einen Gefallen tun?"
Sie lehnte sich an den Türrahmen und schloss die Augen zur Hälfte.
"Kommt auf den Gefallen und auf das gegenangebot an."
Er dachte nicht lange nach und sah sie mit seinem Weltentrückten Blick an.
"Ich könnte dich Honey nennen."
Einen Moment sah sie ihn einfach nur an. Mit weit geöffneten Augen. Dann begann sie lauthals zu lachen und hatte sich noch immer nicht ganz beruhigt als sie ihm glucksend antwortete:
"Nein, Haru. Auf was für Ideen du immer kommst. Lass das man gut sein. Wir kommen später darauf zurück. Also, um was geht es?"
Er hielt ihr den Mantel hin.
"Könntest du ihn anpassen..."

Kaum eine halbe Stunde später kam er wieder in seine Wohnung und legte den Schlüssel in die Tonschale. Er blieb einen Augenblick dort stehen und dachte nach. Ein zwei Stunden könnte es dauern. Halbe stunde Essen bringen. langsam essen... Das dürfte passen. Dann hob er den Kopf und drehte sich zum Wohnzimmer.
"Ich bin wieder da. Hast du mich vermisst?"


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#30

RE: Darkness of white - Lucia / Haru

in Zweier RPGs 22.09.2013 23:18
von Lucia • Neuer Nachbar | 51 Beiträge

Er drückte ihr einen Stapel Flyer in die Hand, nahm sich einen schwarzen Mantel und ging. Sagte ihr, sie solle sich wie Zuhause fühlen und zog die Tür hinter sich zu, nachdem er in den Flur hinaus getreten war.
Flyer. Wenn Lucia sich mit Menschen so gut auskennen würde wie mit Flyern, wäre sicherlich vieles einfacher. Sie blätterte sie schnell durch auf der Suche nach dem günstigsten Anbieter und entschied sich nach kurzem Überlegen für einen chinesischen Lieferservice. Wenn Haru sagte, er aß alles, war chinesischen Essen als der Klassiker unter dem Mitnehm- und Lieferfraß sicher nicht verkehrt.
Aber auch wenn er sagte, er aß alles, wollte Lucia ihm nichts vorsetzen, was ihm nicht auch schmeckte. Sie schätzte Haru so ein, dass er Fleisch bevorzugte und nicht unbedingt ein Gemüseliebhaber war. Nudeln, Reis, gebraten, gekocht… am Ende entschied sie sich für vier, wie sie fand, recht gängige Mahlzeiten und verbrachte die nächsten fünf Minuten damit, ein Telefon zu suchen. Es war unglaublich, dass sie es suchen musste in einer Wohnung, in der es nicht viele Versteckmöglichkeiten gab.
Schwierig wurde es einen Augenblick, als Lucia ihre Bestellung aufgab und ganz vergessen hatte, dass sie nicht wusste, an welche Adresse geliefert werden musste. Ihre Flügel flatterten aufgeregt, als sie nach einem Hinweis suchte, und ihre Handflächen waren kalt und schwitzig, als sie es hinter sich gebracht hatte. "Ah, schon klar", hatte der Mann am anderen Ende der Leitung gesagt, und Lucia mochte sich irren, aber es klang, als würde er lachen.
Danach suchte sie das Badezimmer auf und drehte probehalber die Dusche auf. Sie hatte nicht vor, hier zu duschen, aber sie wusste auch nicht, was sie stattdessen tun sollte. Bei ihr Zuhause wurde das Wasser schneller warm.
Die ganze Zeit über zuckten ihre Flügel in kleinen Bewegungen. Vater hatte einmal zu ihr gesagt, wenn sie kein Vogel geworden wäre, hätte sie eine ausgezeichnete Katze abgegeben. Es war einer seiner morbiden Scherze gewesen, aber Lucia hatte trotzdem darüber lachen müssen.
Wohin Haru wohl gegangen war? Er hatte seinen Mantel mitgenommen. Wollte er ausgehen? Aber er hatte ihr gesagt, sie sollte Essen bestellen. So lange konnte er also nicht fortbleiben wollen, richtig? Lucia wusste es nicht. Sie wusste ja eigentlich praktisch gar nichts über Haru, nicht was er tat, nicht was seine Gewohnheiten waren. Gar nichts.
Lucia spreizte die Flügel mit einem Ruck, und Harus Wohnzimmer war groß und leer genug, dass sie nichts dabei umriss und an keine Wand stieß. Was sollte sie denn jetzt machen ohne ihn, allein in seiner Wohnung? Würde er zurückkommen und wieder eine andere Haarfarbe vorzeigen?
Mit beiden Händen wischte sie sich übers Gesicht und fuhr sich dann durch die Haare und tat kleine Hopser auf der Stelle. Was tat sie denn nur hier? Den größten Teil ihres Lebens hatte sie ohne richtige Freunde zugebracht, und nun war sie in der Wohnung eines Mannes, der sich benahm, als hätten sie einen Bund fürs Leben geschlossen.
Zwischen einem Hopser und dem nächsten drehte sich der Schlüssel im Schloss und Lucia fuhr herum. "Hast du mich vermisst?", tönte Harus Stimme aus dem Flur und keine Sekunde später stand er in der Tür und sie schauten sich an, Lucia die Hände immer noch halb zum Gesicht gehoben und wie festgewachsen auf dem Boden.
Ihre Flügel taten einen kurzen Schlag. "Ähm. Hi." Sie nahm die Hände runter und versuchte ein Lächeln, was lediglich in schmalen Lippen endete. "Ich hab Essen bestellt, chinesisch, ich hoffe, das ist in Ordnung. Es müsste… müsste bald hier sein." Und ihre Flügel schlugen in kleinen, flachen Bewegungen wie ein eigener Puls.


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#31

RE: Darkness of white - Lucia / Haru

in Zweier RPGs 22.09.2013 23:37
von Haru • Zweitchara von Damian | 97 Beiträge

Er betrachtete sie einen Augenblick, wie sie da Hockte, die Flügel langsam schlagend als würden sie ihn auffordern in ihrem kühlen Wind zu ruhen. Sie schien schon sich schon wieder zu genieren. UNd wieder antwortete Haru mit einem Lächeln. Sie sah wirklich süß aus wenn sie sich genierte. Dann sickerten ihre Worte langsam in seinen Verstand und er nickte.
"Chinesisch klingt klasse." Sagte er und ließ sich auf der Couch nieder wobei er sie weiterhin beobachtete. Er gähnte und streckte sich ausgiebig.
"Worauf hast du heute Nacht lust? Wollen wir irgendwohin? Oder willst du erstmal nach hause? Oder willst du deine Eltern oder Freunde besuchen? Mir ist alles recht."
Dann beugte er sich vor, nahm sich eine der Tasse vom Vortag vom Tisch und schlürfte den kalten Tee. Er hatte keine Ahnung ob es seine oder ihre Tasse war, aber das war auch egal. Irgendetwas war seit der letzten Nacht in ihm. Irgendwas in seiner Brust, was beständig Wellen über seinen Körper zog. Und er hatte keine Ahnung was das war. Es war ein seltsames Gefühl, eigenartig und gleichzeitig sehr schön. Ob das von Lucia kam? Oder waren es Nachwirkungen von Damian? Er war noch mitten in Gedanken als es auch schon an der TÜr klingelte. Er erhob sich mit einem Ächzen und trat an die Gegensprechanlage.
"Ja."
"He, Bestellung ist da."
Er drückte den Türöffner und hörte schon jemanden die Treppe hinaufeilen. Er kannte die Schritte nur zu gut. Das musste Jeff sein. Und tatsächlich kam der Blondschopf schon um die erste Ecke der Treppe. Als er ihn erblickte grinste er leicht erstaunt.
"Nette Frisur. Neu?"
"Jop."
Antwortete Haru knapp und nahm das Essen entgegen. Jeff sah ihn einen Moment lang an.
"Äh, bezahlung? Oder auf Rechnung?"
Haru hob überrascht den Kopf. Das hätte er beinahe vergessen. Er griff in seinen weißen Mantel und zog eine Rolle Geldscheine hervor und zählte den Betrag ab. Jeff allerdings nutzte die Chance um ein wenig um die Ecke zu sehen. Die Tür der Stube war zur Hälfte geschlossen, doch man konnte Lucia ein Stück weit erkennen.
"Du hast...Damenbesuch?"
HArus Kopf ruckte mit einem Mal nach oben.
"Problem damit?"
Abwehrend hob Jeff die Hände.
"Nein, nein. Überhaupt nicht. Sie klang am Telefon nur so,...nervös. Wart ihr gerade besch-"
Haru drückte ihm die Hand mit dem Geld in das Gesicht, so dass seine Worte abgeschnitten wurden.
"Stimmt so. Geht dich nix an. Leb wohl."
Dann schloss er die Tür und trat zurück ins Wohnzimmer.
"Essen ist daaaa."
Wie auf ein Geheimes Zeichen knurrte sein Magen lautstark und er ließ sich auf das Sofa plumpsen.
"Bon appetit." Sagte er Lächelnd und griff sich eines der zwei paar Essstäbchen.


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#32

RE: Darkness of white - Lucia / Haru

in Zweier RPGs 23.09.2013 17:30
von Lucia • Neuer Nachbar | 51 Beiträge

Sie saßen sich gegenüber, Haru auf der Couch und Lucia auf dem Boden, die Flügel von sich gestreckt. Er fragte sie, worauf sie heute Nacht Lust hatte, aber bevor Lucia antworten konnte, hatte Haru wieder so einen weltentrückten Gesichtsausdruck. Aber er wirkte anders, diesmal, dunkler, grüblerischer – auch wenn Lucia sich nicht einbildete, darüber urteilen zu können, dass Haru sich anders als sonst verhielt, wenn sie ihn gerade einen Tag kannte.
"Ich würde gern nach Hause gehen", versuchte sie es trotzdem. Es war ein ganz neues Gefühl, irgendwo anders zu sein, bei jemand anderem zu sein, und langsam glaubte Lucia, sie müsste in geordnete Verhältnisse zurückkehren. Wieder ein bisschen Kontrolle über sich und die Situation gewinnen.
Das Essen kam und Haru ging, es zu holen. Lucia konnte sie reden hören im Flur, Haru und einen anderen Mann, verstand aber nicht, was sie sagten. Ein kurzes Gespräch, eine zuknallende Tür, und dann kehrte Haru triumphierend mit ihrem Abendessen zurück.
"Was für ein Leben", seufzte Lucia. "Andere haben Brot und Käse zum Frühstück, und hier sitzen wir und essen gedünstete Kamelhöcker."
"Bon appetit", sagte Haru, als er die Kartons vor ihnen abstellte.
"Merci bien", antwortete Lucia mit einem Lächeln und griff das zweite Paar Essstäbchen. Haru holte keine Teller, und so aßen sie einträchtig gemeinsam aus den Kartons. Erstaunlich, wie wenig Lucia das etwas ausmachte. "Ich hoffe, die Bestellung ist so in Ordnung für dich", sagte sie und seufzte auf, als sie sich ein Stück Fleisch in den Mund schob.
"Sag mal", meinte sie nach einer Weile und hamsterte einen Bissen in ihrer Wange, "musst denn eigentlich nirgendwo hin? Also arbeiten oder – " Oder zu deiner Familie? Das konnte Lucia nicht fragen. Oder zu deinen Freunden? Auch das, fand Lucia, konnte sie nicht fragen. " – oder so was?", schloss sie hilflos und stocherte weiter in einem Karton auf der Suche nach einem anderen Stückchen Fleisch, weil sie nicht wusste, ob es gut war, Haru jetzt anzusehen oder nicht.


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#33

RE: Darkness of white - Lucia / Haru

in Zweier RPGs 23.09.2013 23:12
von Haru • Zweitchara von Damian | 97 Beiträge

Haru fraß. Anders konnte man es gar nicht bennenen. Er stopfte sich die Backen voll, bis er kaum noch den Kiefer etwas weiter öffnen konnte um zu kauen und schluckte dann die Nudeln hinunter. Kamelhöcker?
"Wenn Kamelhöcker so schmecken, könnte es das ruhig öfter geben." Sagte er leise zwischen zwei weiteren Bissen.
"Il a un goût très bon!" Es schmeckt sehr gut! Sagte er ohne weiter darüber nach zu denken, ob sein gegenüber ihn auch verstand. Er hatte französisch gemocht. Diese weiche, warme Sprache in der selbst Flüche nach einer Liebeserklärung klangen.
Als Lucia jedoch fragte ob er nicht irgendwohin müsse, zur Arbeit oder, sie hatte einen Moment gestockt, oder so, stockte er kurz beim Essen. Früher hätte er geantwortet, dass er zu Damain müsse, weil sie wieder eine ihrer nächtlichen Touren machten, in letzter Zeit hätte er geantwortet, dass er Damian nachspionieren musste, doch heute...seit gestern war so vieles anders und ihm wurde erst jetzt bewusst, das er nichts mehr hatte. Er stopfte sich ein Stück Hühnchen in den Mund und zuckte die Schultern.
"Ich arbeite nicht. Mich will keiner. Zu schlechte Noten. Und mein Auftreten macht es auch nicht einfacher. Keine Ahnung warum Arbeitgeber es nicht leiden können, wenn man ihnen ehrlich sagt, was man von ihrem Laden hält. Oder warum man rausgeschmissen wird, wenn man einen Kampf zwischen zwei Kunden mit einem rechten Haken beendet. Und sonst..." Er wurde einen Moment traurig und ein einsames Lächeln stahl sich auf seine Lippen, während er die vor Fett triefenden Nudeln in einer der Schachteln betrachtete, "Sonst ist da nichts." Er schwieg einen Moment ehe er mit einem echten Lachen zu ihr aufsah. "Aber mal sehen was der Tag so bringt. Richtig? Don´t drink and purr!" Ein Spruch, den er seit er Damian kannte benutzte. Er basierte auf einem Gespräch mit ihm, in dem sie das schnurren einer Katze nachahmten. Haru war darin erschreckend gut, und eine erneute Wette war, dass er es nicht könnte, wenn er dabei ein Schluck Bier trat. Haru hatte unter einem Hustenanfall Damian die Zwanzig Mäuse zahlen müssen. Es funktionierte tatsächlich nicht. Also Don´t drink and purr.
"Außerdem habe ich ja nun dich." Sagte er strahlend. "Ich bringe dich nachher nach Hause. Ich muss ja auch deine Eltern kennenlernen, wenn-" Es klingelte an der Tür und Haru sah auf eine Uhr, die unter Bergen von alten Zeitungen, halb begraben war. Das ging aber schnell.
"Entschuldige." Sagte er und stand zum zweiten Male diesen Abends von der Couch auf um die Tür zu öffnen. Tatsächlich war es die Frau die unter ihm wohnte und ihm seinen Mantel entgegenhielt.
"Ich hoffe es geht so. Ich habe gummizüge hineingenähmt, dass es sich ein wenig um die, wie war das? Flügel?"
Haru nickte.
"Ich danke dir. Was bin ich dir schuldig?"
Sie winkte ab.
"Das heben wir uns für ein andermal auf. Ich meine bemerkt zu haben, dass du Besuch hast."
Haru nickte erneut.
"Danke. Du hast meine Nummer."
Damit schloss er leise die Tür und betrachtete seinen schwarzen Mantel an dessen Rücken nun zwei Löcher mi Gummizug waren. Sie würde ihn wohl nie ganz alleine Anziehen können...
"Hey Lucia, ich hab da was für dich."
Sagte er als er in die Wohnstube trat und ihr Lächelnd den Mantel zeigte.
"Es wird bald Winter und mit zerfetzten Oberteilen kannst du im Winter schlecht durch die Welt reisen. Schau mal ob es so geht. Du wirst wahrscheinlich immer Hilfe beim Anziehen benötigen, aber wozu hast du mich?" Grinste er und hielt ihn ihr hin, damit sie hinein schlüpfen konnte. DAnn wurde sein Blick fast ein wenig wehleidig.
"Oder gefällt er dir nicht?"


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#34

RE: Darkness of white - Lucia / Haru

in Zweier RPGs 24.09.2013 16:51
von Lucia • Neuer Nachbar | 51 Beiträge

Sie klopfte mit den schmalen Enden der Stäbchen gegen ihre Zähne, während Haru ihr sagte, dass Arbeitgeber wenig Gefallen an ihm fanden. Eine Lüge zu sagen, dass es Lucia überraschte.
Aber von irgendetwas musste er doch leben. Haru war nicht dumm, irgendwo musste es doch einen Platz für ihn geben. Es erklärte die wenigen Habseligkeiten, die Lucia in der Wohnung hatte ausmachen können. Aber dass es gar nichts gab?
"Außerdem habe ich ja nun dich", sagte er. "Ich muss ja auch deine Eltern kennenlernen", sagte er.
Lucia hob die Hand und wollte widersprechen, setzte schon zu einem "Nein, Haru, das geht nicht", als es an der Tür klingelte und das Geräusch sie beide unterbrach. Lucia war sich nicht sicher, ob er ihr überhaupt zugehört hatte. Er schien regelrecht festgefahren.
Dafür, dass da sonst nichts war, herrschte ein ganz schöner Betrieb an seiner Tür. Lucia fühlte sich beinah wie ein Eindringling. Haru bat die Frau, mit der er jetzt sprach, nicht herein, und Lucia glaubte, es lag zu einem guten Teil an ihrer Anwesenheit.
Er kam zurück, ohne die Frau, aber dafür mit dem Mantel, den er vorhin mitgenommen hatte. "Ich hab was da für dich", sagte er und hielt ihr den Mantel hin.
Lucia sprang auf die Füße und schaute erst Haru, dann den Mantel an. Letzterer hatte Löcher, wo eigentlich ein lochfreier Rücken sein sollte. Große, ordentliche Löcher, die auf den ersten Blick nur eine einzige Funktion hatten.
"Wann hast du – "
Er hielt den Mantel, dass sie nur hätte hinein schlüpfen müssen, und die Versuchung war einfach zu groß. Zwar kam es selten vor, dass Lucia nur in etwas hinein schlüpfen musste, und in diesem Fall traf es wohl nicht zu, aber einen Mantel wie diesen hatte sie noch nie besessen. Sie musste ihn anprobieren, wenigstens einmal.
Die Koordination von ihrem Armen und Flügeln in Kombination mit Harus Gemenge dazwischen war nicht ganz einfach, aber irgendwann hatten sie es geschafft. Sie trug den Mantel, wie andere Menschen Mäntel trugen, und er saß, wie Mäntel bei anderen Menschen saßen – dass sich auf ihrem Rücken ein Paar Flügel in die Höhe reckten, fiel ihr in diesem Moment kaum auf. Der Mantel war angenehm schwer, dass er eine schöne Form hatte, aber nicht so schwer, dass sie sich niedergedrückt fühlte. Er war ein bisschen zu weit an den Schultern und zu lang an den Ärmeln und die Löcher fühlten sich an, als hätten sie ruhig etwas weiter oben und dichter beieinander gesetzt werden können – aber es war perfekt. So perfekt es sein konnte.
Sie schloss den Mantel und zog den Gürtel eng um ihre Taille. Dann tat sie ein paar kräftige Schläge, viel stärker als notwendig, doch alles hielt und der Mantel saß und Lucia hatte für ein witterungstaugliches Outfit ungewohnt viel Bewegungsfreiheit.
Sie drehte sich um sich selbst und betrachtete ihr blasses Spiegelbild in der Fensterscheibe vor sich. Eine Sekunde lang konnte sie nicht glauben, was sie sah, es wirkte so unwirklich und beinah normal und ihre Flügel so bizarr. Und dann zuckten ihre Mundwinkel nach oben und sie hopste auf und ab und ein kleines Lachen kroch aus ihrem Hals, als sie sich wieder zu Haru umwandte.


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#35

RE: Darkness of white - Lucia / Haru

in Zweier RPGs 24.09.2013 18:19
von Haru • Zweitchara von Damian | 97 Beiträge

Haru wurde ungeduldig. Hätte er sein inneres nach außen gekehrt, so hätte er wahrscheinlich an der Decke geklebt, vor Aufregung. Nach Außen hin jedoch, war er ganz ruhig und seltsam gelassen. Es dauerte etwas ehe Lucia den mantel angezogen hatte, aber er passte. Und vor allem, ihre Flügel passten hindurch. Es zog ein Lächeln auf siene LIppen, welches wärmer nicht sein konnte als sie sich zu ihm umdrehte, oder eher herumhopste und dieses kleine, glückliche Lachen aus ihrer Kehle rann. Es wurde warm in seiner Brust und ein tiefer, dumpfer ton entstand darin. Er hatte doch gar kein Schnurren nachahmen wollen?
"Er steht dir sehr gut. Jedenfalls besser als mir." Meinte er und machte mit dem Finger eine rotierende Bewegung der sie nachkam und einmal eine Drehung vollführte.
"Viel besser."
Es gefiel ihm, dass ihr ein Kleidungsstück von ihm so gut passte. Und am liebsten wäre er in sein Schlafzimmer gerannt und hätte in all seine Pullover Löcher in den Rücken geschnitten, nur um zu sehen, ob ihr auch seine anderen Sachen so gut standen.
"vielleicht hast du ja Lust mit mir nach draußen zu gehen um seine Wärmetauglichkeit zu überprüfen. Ich fand ihn immer etwas zu warm. Aber Damia-," Er stockte als er seinen Namen ausspreche wollte, nur einen kurzen MOment, "ein Freund von mir hatmal gesagt, dass Frauen schneller frieren." Außerde wollte er nicht, dass sie halb nackt herum rannte. Er konnte nicht einmal genau sagen wieso. Es war einfach so. Ihm selbst machte es absolut nichts aus bar jedes Kleidungsstückes über einen Catwalk zu laufen, aber Lucia sollte das nicht. Warum hieß das eigentlich Catwalk? Da liefen doch gar keine Katzen.
Haru ging in den Flur und zog sich seinen weißen, nun mehr einzigen Mantel an und drehte sich Lucia zu. Mit einem herzlichen Lächeln hielt er ihr die Hand hin.
"Wollen wir?"


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#36

RE: Darkness of white - Lucia / Haru

in Zweier RPGs 25.09.2013 04:27
von Lucia • Neuer Nachbar | 51 Beiträge

Für einen Moment war da ein dumpfes Geräusch aus Harus Richtung, wie das Brummen einer Steckdose. Als er sprach, war es verschwunden.
Er sagte, der Mantel stünde ihr. Sie machte eine Drehung für ihn und fühlte sich… sie fühlte sich jung. Und normal. Und schön. Ihre Wangen waren heiß bis hinauf zu den Ohrenspitzen, und sie wusste, dass es im Kontrast zu ihren weißen Haaren umso auffälliger und alberner war, aber sie konnte nicht dagegen an.
Sie hörte ihn irgendetwas von Catwalks murmeln, als sie sich noch einmal in der Fensterscheibe betrachtete. Sie brauchte fast eine ganze Minute, bis sie begriff, was er davor gesagt hatte. Er war schon in den Flur getreten und hatte seinen Mantel gegriffen, als ihr Hirn endlich verarbeitet hatte, was er vorgeschlagen hatte.
Er wollte rausgehen. Mit ihr.
Lucia war drauf und dann, sich aus dem Mantel zu kämpfen, die nächste freie Ecke aufzusuchen und sich darin zu verkriechen, um jeden Gedanken an Harus Worte zu verdrängen und zu vergessen, als hätte er sie nie ausgesprochen. Sie konnte spüren, wie die Hitze aus ihrem Gesicht verschwand, als hätte man den Stöpsel in einer Badewanne gezogen.
Aber irgendwann musste sie ja wieder nach Hause, in ihre eigene kleine Welt zurück. Das mit Haru, die vergangene Nacht und der Tag, der folgte, das war ein netter Ausflug gewesen. Urlaub für ihre Seele. Es war lächerlich, sich darauf mehr einzubilden, als es sein konnte.
Also setzte sie Vaters Lächeln auf und konnte nicht verhindern, dass ihre Schultern sich hochzogen. Sie berührte Harus Hand, als sie bei ihm war, schlug sie nicht weg, nahm sie aber auch nicht, und trat vor ihm in den Flur hinaus. Unten auf der Straße glaubte sie, hinter einem der Vorhänge in den oberen Fenstern eine Bewegung zu bemerken. War das die Wohnung unter Harus? Lucia wusste es nicht und hielt es nicht lange genug aus, stehen zu bleiben und es herauszufinden. Sie huschte fort in den Schatten.
Der Mantel, den Haru ihr gegeben hatte, hatte schräge Taschen, in die sie bequem ihre Hände schieben konnte. Ihr alter Mantel hatte das nicht gehabt – sie waren zu groß und zu ausgebäult, um die Hände darin vergraben zu können. Gut für Pfefferspray allerdings. Für diesen hier würde sie eine kleinere Dose brauchen.
Sie wippte auf ihren Füßen vor und zurück und wartete auf Haru. Sie konnte sich kaum dazu bringen, ihn anzuschauen. Er war so freundlich zu ihr gewesen. Wahrscheinlich würde sie ihn mehr vermissen, als sie jetzt ermessen konnte.


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#37

RE: Darkness of white - Lucia / Haru

in Zweier RPGs 25.09.2013 16:58
von Haru • Zweitchara von Damian | 97 Beiträge

Haru betrachtete Stumm, wie Lucias Gesicht erst feurig rot und dann Kalkweiß anlief. Er hatte irgendetwas gesagt, was sie in eine art kleinen Schockzustand versetzte. Er versuchte sich daran zu erinnern, was es hätte sein mögen, doch er konnte partout nichts daran ausmachen. Außer, dass sie raus gehen sollten. Zu ihren Eltern gehen sollten. Seine Gedanken unterbrachen sich als sie auf ihn zukam. Oh ja, der Mantel stand ihr wirklich wunderbar! Sie nahm seine Hand nicht, was er mit einem kurzen Schulter zucken abtat. Sie wollte eben nicht. War nicht der Typ fürs Händchen halten. Sie traten hinaus in die Nacht und noch ehe er es sich versah, war Lucia bereits wieder im Schatten verschwunden. Aus diesem Grund kehrte er zu seinen Gedanken zurück.
Warum fürchtete sie sich so? Was bereitete ihr solche Panik? Und wer zum Henker, hatte ihr eingeredet, dass sie nicht in das Weltbild passte?! Sie passte in sein Weltbild. Die Welt hielt um jede Ecke eine Überraschung bereit. Wenn er nicht so gedacht hätte, würde es ihm vielleicht mehr ausmachen, wenn er sich verlief.
Er betrachtete Lucia und ein Lächeln zog sich auf seine Lippen. Mit Lucia konnte er sich nicht mehr verlaufen. Diesen Weißschopf würde er unter Tausenenden, ach was Millionen, nein Trillionen...was kam danach? Egal Unter haufenweise anderen Weißschöpfigen ausmachen. Eine Bewegung im Geschoss unter dem seinen, lenkte seinen Blick kurz nach oben. Seine "Unter ihm Mieterin", er hatte ihren Namen vergessen, starrte aus dem Fenster. Sie starrte, unverhohlen. Sie starrte in den Schatten in dem Lucia stand. Und Haru seinerseits starrte sie finster an. So finster, dass sie es eigentlich unter ihrer Kopfhaut kribbeln spüren müsste. Und tatsächlich zuckte ihr Kopf zu ihm herum. Ihre Blicke trafen sich für einen Moment, dann schloss sie die Vorhänge. Hatte er es sich eingebildet oder hatte er eben geknurrt? Egal. Er drehte sich wieder zu Lucia. Zum zweiten Mal an diesem Abend hielt er ihr die Hand hin, und schritt ein paar Meter auf sie zu.
"Kommst du? Ich kann dich gar nicht richtig sehen. Das ist schade."
Doch dann senkte er sie ganz leicht und blickte traurig zu Boden.
"Es sei denn du schämst dich mit mir gesehen zu werden. Dann werde ich einfach ein Paar Schritte weiter vorne gehen. Damit du dich nicht genieren musst mit mir." Er hoffte, das sie seinen Köder schlucken würde. Oh, seine Betrübtheit war keines Falles gespielt, sollte sie ihn wirklich "verstoßen". Doch er betete darum, das sie nach seiner Hand greifen würde...


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#38

RE: Darkness of white - Lucia / Haru

in Zweier RPGs 26.09.2013 21:16
von Lucia • Neuer Nachbar | 51 Beiträge

Haru hatte etwas an sich, das Lucia beeindruckend fand. Sein Gesicht hatte eine Wandlungsfähigkeit, dass es beinah schon komisch wirkte. Von einem Moment auf den anderen konnte es den Ausdruck derart verändern, dass sie sich fast fragen musste, ob sie noch dem gleichen Menschen gegenüberstand.
Lucia war zu dem Schluss gekommen, dass er für sie nicht gefährlich war. So erstaunlich es auch war. Immerhin hatte sie geschlafen, in seiner Wohnung, seiner Gegenwart, er hätte hundert Gelegenheiten gehabt, ihr etwas anzutun und hatte es nicht getan. Wenn er etwas mit ihr vorhatte, schien es einigen Aufwand zu kosten, und wenn sie ihm bisher nicht auf die Schliche gekommen war, wäre es wohl ihre eigene Schuld. Er schien harmlos, für sie, und trotzdem schaute er mit einer solchen… solchen Bosheit hinauf zu dem Fenster unter seiner Wohnung, dass es Lucia kurz schüttelte.
Als er sich dann wieder ihr zuwandte, war sein Gesicht vollkommen anders. Vollkommen. Er lächelte, und es wirkte so warm und ehrlich, dass Lucia sich fragte, warum sie es aufgeben musste. Aber sie kannte die Antwort, sie wusste, dass es nicht anders ging.
Er hielt ihr wieder die Hand hin und Lucia lächelte ob seiner Hartnäckigkeit. Aber was er dann sagte, war so viel effektiver als jede ausgestreckte Hand es jemals hätte sein können. "Es sei denn du schämst dich mit mir gesehen zu werden." Als wäre es Lucia, die sich für Haru schämen müsste und nicht Haru, der mit Lucia hätte gesehen werden können. War ihm… war ihm tatsächlich nicht klar, worum es Lucia ging? Unglaublich genug, dass er sich nicht fürchtete vor Lucia, aber er musste doch begreifen, dass es nicht darum ging, dass Lucia sich schämte für ihn, sondern dass… dass es…
Ihr klappte sprachlos der Mund auf.
Vater sagte immer in einem Anflug makaberen Humors, dass sie noch lächerlicher ausgesehen hätte, wenn sie statt eines Mundes einen Schnabel gehabt hätte.
Haru sah wirklich betrübt aus. Betrübt zu dem Punkt, dass es an Traurigkeit grenzte. Er konnte, er konnte nicht ernsthaft glauben, was er da gerade gesagt hatte. Er wandte sich ab und tat tatsächlich die ersten Schritte, um voranzugehen, und Lucia starrte ihm hinterher, weil das einfach nicht sein konnte.
Aber es konnte und es war, und Lucia lief ihm eilig nach und legte ihre Hand auf seinen Arm. "Haru", sagte sie und ihre Hand fand seine, "das hat doch überhaupt nichts mit – " Aber da war etwas in seinen Augen, ein Flackern, ein Funkeln, und Lucia wusste es. "Das war ein Trick. Oh, du Schuft!" Sie boxte seinen Arm sanft mit der anderen Hand, konnte ihm ihre Finger aber schon nicht mehr entziehen.


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#39

RE: Darkness of white - Lucia / Haru

in Zweier RPGs 26.09.2013 21:42
von Haru • Zweitchara von Damian | 97 Beiträge

Es dauerte lange. Fast zu lange. Haru war bereits dabei den nächsten Schritt zu machen als er ihre Stimme seinen Namen rufen hörte. Haru. Nicht Hatsuharu wie ihn sein vater immer gerufen hatte. Seine Brust schien warm zu werden als sich ihre Hand auf seinen Arm legte. Sofort legte er seine Hand auf ihre und ergriff diese. Er drehte sich ihr zu und nun hatte wohl auch sie erkannt, dass sie ihm in die Falle gegangen war.
Sie schien erbost und gab ihm einen kleinen Klaps auf die Schulter und sein Lächeln wurde zu einem ausgewachsenen Grinsen.
"Hab dich."
Er betrachtete ihre Haare für einen Moment.
"Ah, da bist du ja. Jetzt sehe ich dich wieder richtig. SO gefällt mir das schon viel besser."
Er hielt ihre Hand in seiner und lief los.
"Also wo müssen wir hin, Lucia."
Doch Haru spürte einen leichten Widerstand. Lucia schien sich mit aller Macht gegen ihn zu stemmen und Haru unterdrückte den Impuls kräftig zu zerren.
Langsam drehte er sich um mit einer dumpfen Vorahnung im Magen...
"Was hast du?"


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#40

RE: Darkness of white - Lucia / Haru

in Zweier RPGs 28.09.2013 17:43
von Lucia • Neuer Nachbar | 51 Beiträge

"Hab dich", sagte er und grinste wie ein Kind, als er ihre Hand nahm und festhielt. Sie konnte sich selbst ein Lächeln kaum verkneifen, und warum sollte sie auch? Immerhin war es gut möglich, dass es das letzte mal für eine lange Zeit sein würde.
Lucia wusste nicht, wohin Haru gehen wollte, und vielleicht wusste Haru es nicht einmal selbst.
Aber für Lucia gab es in dieser Nacht nur einen Weg, auch wenn er ihr nicht gefiel. Sie glaubte fast, Harus Verwirrung zu spüren, ein Ziehen an ihrer Hand, das kein Ziehen war, als er merkte, dass Lucia nicht einfach für einen Spaziergang hier draußen war.
Er fragte, wohin sie müssten und dann, als er zu merken schien, dass es nur eine Richtung gab, fragte er es nicht mehr. Sie musste nach Hause. Sie hatte es oft genug gesagt.
Es war ein stiller Weg und Lucia hatte das Gefühl, sie konnte die Stille kaum vertreiben. "Der Mantel hält wirklich warm", sagte sie irgendwann. "Danke für das Essen", versuchte sie es später. "Es hat mir gefallen bei dir."
Und immer wieder warf sie einen Blick nach hinten, aber es war niemand zu sehen. Ein eigenartiges nervöses Kribbeln saß ihr im Magen, das sie nicht deuten konnte.
Vor ihnen tauchte Lucias Wohnblock auf und sie holte tief Atem. Die Fenster waren dunkel. Es wohnten sowieso nicht mehr allzu viele in diesem Eingang. Die verräterischen Vorhänge fanden sich nur sporadisch.
"Ähm." Sie zog ihre Hand aus seinem Griff und sie standen sich gegenüber. "Ich danke dir noch mal, für alles. Vielleicht sehen wir uns ja irgendwann mal wieder. Wenn du den Weg zurück zu mir findest", fügte sie hinzu und versuchte ein Lächeln und berührte gutmütig seine Wange. Dann fiel ihr ein, dass sie immer noch Harus Mantel trug. Den konnte sie ja schlecht behalten. "Hilfst du mir schnell noch hier raus? Dann kannst du ihn wieder mitnehmen."


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